„Kann es nicht mehr hören!“ Löw widerspricht Nagelsmann und Völler
Was fehlt der deutschen Nationalmannschaft, um auf den richtigen Weg zurückzukehren? Nach der 0:2-Niederlage gegen Österreich war in diesem Zusammenhang unter anderem von den „deutschen Tugenden“ gesprochen worden. Überraschend hat sich nun ein prominenter Name gegen ebenjene Sichtweise ausgesprochen: Ex-Bundestrainer und Weltmeister-Coach von 2014, Joachim Löw.
„Ich kann es nicht mehr hören, wenn Trainer und sogenannte Experten immer mit den deutschen Tugenden ankommen“, sagte Joachim Löw bei 360 Media. Eine klare Ansage des 63-Jährigen in die Richtung der TV-Experten, doch auch Trainer und Funktionäre, die von den besagten Tugenden gesprochen und diese eingefordert hatten.
Stattdessen schlägt Löw eine andere Marschroute vor: „Wenn jemand denkt, mit deutschen Tugenden könnte man heute Spiele gewinnen, täuscht er sich gewaltig. Für die DFB-Teams und die Bundesligisten gilt es, durch spielerische Akzente die Partien zu gewinnen.“
Löw: Einsatz nicht Kern des Problems
Außerdem glaubt Löw nicht, dass der Kern des Problems im fehlenden Einsatz der Stars zu finden sei. „Toni Rüdiger, Jo Kimmich, der Ilkay: Das sind Profis durch und durch. Die wollen immer gewinnen.“
Der ehemalige Bundestrainer widerspricht damit auch der Sichtweise des aktuellen Bundestrainers und im Übrigen auch der Kritik von Rudi Völler und damit der Haltung eines weiteren ehemaligen Bundestrainers. „Wir müssen die fünf bis zehn Prozent an Leidenschaft, an Energie, an Dynamik in das Spiel bringen“, wurde der aktuelle DFB-Sportdirektor am Rande der 0:2-Niederlage gegen Österreich zitiert.