Rettig: „Möchte, dass keiner mehr ‚Scheiß DFB‘ ruft“
Andreas Rettig, der neue Sport-Geschäftsführer des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), setzt sich hohe Ziele für seine Amtszeit. Er möchte das negative Image des DFB verbessern und die Herzen der Fußballfans zurückgewinnen.
„Mein Ziel ist: Wenn ich von Bord gehe, dann möchte ich, dass keiner mehr ’scheiß DFB‘ ruft“, erklärte Rettig in einem Interview mit dem OMR Podcast und der Wochenzeitung Die Zeit. Seit Jahren gehört die besagte Beschimpfung zu den gängigen Fangesängen in Fußballstadien. Allerdings war sie in letzter Zeit aufgrund der Kritik am Einstieg von Investoren in der Deutschen Fußball Liga eher gegen die DFL gerichtet.
Rettig will nicht „Wasser predigen und Wein saufen“
Zudem setzt sich Rettig seit seiner Amtsübernahme im September in einer schwierigen finanziellen Phase des Verbandes für mehr Glaubwürdigkeit und Transparenz ein. „Sie können nur dann glaubwürdig für wirtschaftliche Themen eintreten, wenn sie nicht Wasser predigen und Wein saufen“, betonte der ehemalige Geschäftsführer von St. Pauli. Dies führt er auch persönlich in seiner täglichen Arbeit vor. Beispielsweise übernachtet er im DFB-Campus, anstatt die vertragliche Hotelunterbringung in Anspruch zu nehmen.
Für Rettig ist der sportliche Erfolg der deutschen Nationalmannschaft bei der Heim-EM 2024 nicht das alleinige Maß für eine gelungene Veranstaltung. „Wenn uns die Herzen zufliegen, war es ein Erfolg“, sagte er. Damit hebt er die Bedeutung der Beziehung zwischen Fans und Verband hervor. Rettig sieht die Heim-EM als eine Chance, das Vertrauen der Fußballgemeinde zurückzugewinnen und die Beziehung zum DFB neu zu gestalten.