Ungarn bei der EM 2024: Die Magyaren im Teamcheck
Eine lange Durststrecke musste der ungarische Fußball überwinden. Von 1988 bis 2014 qualifizierte sich die Nationalmannschaft weder für eine Welt- noch für eine Europameisterschaft. 2016 war es endlich so weit: Die Magyaren nahmen an der EM in Frankreich teil. Für eine WM reichte es zwar weiterhin nicht, doch bei dem Turnier in Deutschland ist Ungarn zum dritten Mal in Folge bei einer EURO am Start. Der Teamcheck zeigt, ob die Mitteleuropäer für eine Überraschung sorgen können.
Ungarn bei der EM 2024: So lief die Qualifikation
Die Ungarn ließen in ihrer Gruppe nichts anbrennen. Ohne Niederlage sicherten sie sich Rang eins. Mit fünf Siegen und drei Unentschieden verwiesen sie Serbien, Montenegro, Litauen und Bulgarien auf die Plätze.
Schweiz bei der EM 2024: Die Stars
Dominik Szoboszlai:
Jürgen Klopp wollte ihn unbedingt zum FC Liverpool holen – und er bekam ihn. RB Leipzig freute sich über eine Ablösesumme in Höhe von 70 Millionen Euro. Das sagt eine Menge über den Stellenwert des 23 Jahre alten Mittelfeldspielers aus, der sowohl im Zentrum, aber auch auf den Flügeln überzeugt. Der polyvalente Szoboszlai kam in Leipzig sogar als Mittelstürmer zum Zug.
Willi Orbán:
In Kaiserslautern erblickte der Abwehrchef der Nationalmannschaft das Licht der Welt. 2014/15 bestritt der Deutsch-Ungar zwei Länderspiele für den DFB. Anschließend folgte sein Wechsel zu RB Leipzig. Dort steht er in seinem mittlerweile neunten Jahr unter Vertrag. Anfang Oktober 2018 entschied sich Orbán für die Magyaren – und bestreitet bei der EURO 2024 seine zweite EM.
Roland Sallai:
Die Bundesliga scheint ein gutes Pflaster für ungarische Fußballprofis zu sein. 2018 schloss sich der Außenstürmer dem SC Freiburg an. Bei den Breisgauern zählt er zum Stammpersonal. Sallai ist variabel einsetzbar, kommt aber bevorzugt über die Außenbahnen.
Ungarn bei der EM 2024: Die Stärken
In der UEFA Nations League 2022 sorgte Ungarn für große Furore. Erst bezwangen die Magyaren auswärts England mit 4:0, dann behaupteten sie sich in Leipzig gegen Deutschland (1:0). Mit ihrem kompakten 5-4-1 bringt die defensiv gut organisierte Mannschaft auch Top-Teams in Schwierigkeiten. Ungarn hat seine Stärken vor allem im Spiel gegen den Ball und setzt auf überfallartige Konter.
Ungarn bei der EM 2024: Die Schwächen
Abgesehen von Szoboszlai findet sich kein ungarischer Nationalspieler bei einem europäischen Top-Team. Es fehlen die herausragenden Einzelkönner, die eine Partie auch einmal alleine entscheiden können. Die ungarische Auswahl hat Probleme, wenn sie selbst das Spiel gestalten muss. Das zeigt sich besonders gegen defensiv eingestellte Gegner.
Ungarn bei der EM 2024: Der Trainer
Marco Rossi:
Seit Mitte 2018 sitzt der Italiener bei der ungarischen Nationalelf auf der Trainerbank. Nach zahlreichen Stationen bei unterklassigen Klubs in seiner Heimat wechselte er 2012 zu Honvéd Budapest. Fünf Jahre später holte er mit dem Verein die ungarische Meisterschaft. In der Saison 2017/18 coachte er in der Slowakei DAC Dunajská Streda. 1996/97 absolvierte Rossi 15 Zweitligaspiele für Eintracht Frankfurt.
Ungarn bei der EM 2024: Die größten Erfolge
WM:
2. Platz (1938, 1954)
EM:
3. Platz (1964)
4.Platz (1972)
Olympische Spiele:
Gold (1952, 1964, 1968)
Die „Goldene Elf“ dominierte in der ersten Hälfte der 1950er-Jahre den europäischen Fußball. In 32 Pflichtspielen musste Ungarn keine Niederlage hinnehmen. 1952 gewannen die Magyaren Gold beim Olympischen Fußballturnier. Für großes Aufsehen sorgte im November 1953 der 6:3-Auswärtssieg im Londoner Wembley-Stadion gegen England. Im WM-Finale 1954 endete mit der 2:3-Niederlage gegen Deutschland die Erfolgsserie.
Ungarn bei der EM 2024: Das Abschneiden bei den letzten Turnieren
EM 2012: nicht qualifiziert
WM 2014: nicht qualifiziert
EM 2016: Achtelfinale
WM 2018: nicht qualifiziert
EM 2020: Vorrunde
WM 2022: nicht qualifiziert
Bei der Europameisterschaft 2016 setzte sich Ungarn als Gruppensieger vor Island, Portugal und Österreich durch. Im Achtelfinale ließ Belgien ihnen beim 4:0 keine Chance. Fünf Jahre später, bei der verlegten EURO 2020, trafen sie in der sogenannten „Todesgruppe“ erneut auf Portugal sowie Deutschland und Frankreich. Mit zwei Unentschieden zogen sie sich achtbar aus der Affäre.
Ungarn bei der EM 2024: Prognose
Obacht vor Ungarn! Die Magyaren könnten eine der großen Überraschungen bei der EM werden. Zwar fehlen Superstars mit klangvollem Namen. Doch Marco Rossi hat die Auswahl taktisch perfekt eingestellt. Ungarn ist in der Lage, auch den großen Nationen enorme Probleme zu bereiten.