EM 2024

Österreich bei der EM 2024: Die Rangnick-Elf im Teamcheck

Ralf Rangnick
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Seit Ralf Rangnick im Mai 2022 als Teamchef die Geschicke der österreichischen Nationalmannschaft leitet, geht es mit der ÖFB-Auswahl rapide aufwärts. Im November 2023 bekam das auch Deutschland zu spüren, dass im Länderspiel mit einer 0:2-Niederlage noch gut bedient war. Erst einmal erreichte Österreich bei einer Europameisterschaft das Viertelfinale (1960). Ob 64 Jahre später erneut der Einzug in die Runde der letzten Acht gelingen könnte, zeigt unser Teamcheck.

Österreich bei der EM 2024: So lief die Qualifikation

Österreich belegte in Gruppe F mit lediglich einem Punkt Rückstand auf Belgien Rang zwei. Schweden als Dritter lag dagegen ganze neun Zähler hinter der Alpenrepublik. Die erste und einzige Niederlage kassierte die Rangnick-Elf am sechsten Spieltag mit 2:3 gegen Belgien. Gegen Schweden, Aserbaidschan und Estland gelangen jeweils zwei Siege.

Österreich bei der EM 2024: Die Stars

David Alaba:
Der Kapitän der Nationalelf ist noch bestens aus der Bundesliga bekannt. Von 2008 bis 2021 trug der Verteidiger das Trikot des FC Bayern München – lediglich unterbrochen von einem halben Jahr bei der TSG Hoffenheim. Anschließend zog es ihn zu Real Madrid. Zehnmal errang Alaba bis dato die Auszeichnung als Österreichs Fußballer des Jahres.

Marko Arnautović:
Der frühere Bremer Marko Arnautović ist Rekordnationalspieler seines Landes. Das frühere „Enfant Terrible“, auch mal in Konflikt mit der Polizei, ist seriös geworden und hat sich zu einer absoluten Persönlichkeit entwickelt. Bei der EURO 2024 ist der Mittelstürmer 35 Jahre alt. Da es wohl sein letztes großes Turnier sein dürfte, wird sich Arnautović besonders ins Zeug legen.

Marko Arnautovic
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Marcel Sabitzer:
Wie so viele Nationalspieler Österreichs ist auch Marcel Sabitzer in der Bundesliga kein Unbekannter. RB Leipzig, Bayern München und nun Borussia Dortmund lauten die Stationen des zweikampfstarken Allrounders, der im Mittelfeld die Fäden zieht.

Österreich bei der EM 2024: Die Stärken

Mit dem „Fußball-Professor“ Rangnick sitzt ein Mann auf der Trainerbank, der sein Team akribisch auf den Gegner vorbereitet. Der Baden-Württemberger lässt, wie auch auf seinen früheren Stationen, Gegenpressing spielen, das die ÖFB-Auswahl nahezu perfekt beherrscht. Österreich verfügt über eine athletische und laufstarke Mannschaft. Prunkstück ist das zentrale Mittelfeld mit Dortmunds Sabitzer, Xaver Schlager, Christoph Baumgartner (beide RB Leipzig) sowie Münchens Konrad Laimer.

Österreich bei der EM 2024: Die Schwächen

Österreich hat Probleme, wenn es selbst das Spiel machen muss. Reagieren fällt der Mannschaft leichter, als selbst zu agieren. Zudem sind die Außenpositionen nur durchschnittlich besetzt. Überspielen gegnerische Teams mit langen Bällen das Mittelfeld und damit das Gegenpressing, können brenzlige Situationen entstehen.

Österreich bei der EM 2024: Der Trainer

Ralf Rangnick:
Rangnick hat seiner Elf Selbstvertrauen eingeimpft und eine Struktur verpasst. Das für die RB-Schule typische Gegenpressing praktiziert auch Österreichs Nationalelf erfolgreich. Als Spieler nur im Amateurbereich tätig, feierte er seine größten Erfolge als Vereinstrainer mit dem FC Schalke 04 (DFB-Pokal 2011) und RB Salzburg (Double aus Meisterschaft und Pokal 2014, 2015).

Österreich bei der EM 2024: Die größten Erfolge

WM:
3. Platz (1954)
4. Platz (1934)

EM:
Viertelfinale (1960)

Olympische Spiele:
Silbermedaille (1936)

Österreichs Erfolg liegen bereits lange zurück. Bei der WM 1954 in der Schweiz schied die ÖFB-Auswahl im Halbfinale gegen den späteren Weltmeister Deutschland mit einer 1:6-Niederlage aus. Seit 1998 qualifizierte sich die Alpenrepublik nicht mehr für eine WM-Endrunde. Bei der EURO 2021 scheiterte Österreich in der Verlängerung mit 1:2 an Italien, das sich später den EM-Titel holen sollte.

Österreich bei der EM 2024: Das Abschneiden bei den letzten Turnieren

EM 2012: nicht qualifiziert
WM 2014: nicht qualifiziert
EM 2016: Vorrunde
WM 2018: nicht qualifiziert
EM 2020: Achtelfinale
WM 2022: nicht qualifiziert

Für Österreich sind WM und EM in der Regel spätestens nach der Gruppenphase beendet, sofern sich das Land überhaupt qualifiziert.

Österreich bei der EM 2024: Prognose

Österreichs Kader ist der stärkste der jüngeren Vergangenheit. Mit Frankreich und den Niederlanden trifft die Rangnick-Elf in der Vorrunde jedoch auf zwei absolute Top-Teams. Sollte die Gegenpressing-Maschine der Österreicher ins Rollen kommen, ist dem Team viel zuzutrauen – und zwar mindestens das Erreichen der K.-o.-Runde.