„Wollte gerade frühstücken“: Can über kuriose Nachnominierung
Emre Can wurde zwei Tage vor Beginn der Europameisterschaft in dem EM-Kader nachnominiert, beim Eröffnungsspiel erzielte er gleich sein insgesamt zweites Länderspieltor. Auf der DFB-Pressekonferenz in Herzogenaurach hat der BVB-Kapitän nun von seiner kuriosen Woche vom Urlaub ins EM-Quartier berichtet.
In welchem Bungalow er eigentlich wohnt, wisse er gar nicht so richtig, erzählte Emre Can auf der Pressekonferenz. „Ich glaube, Andrich habe ich einmal gesehen. Sonst weiß ich nicht, wer da wohnt“, sagte der 44-malige Nationalspieler und sorgte für ein Lachen im PK-Raum. Die Situation beschreibt Cans Woche relativ passend – seine Lage endete sich so schlagartig, dass er noch gar nicht richtig Zeit hatte, im EM-Quartier in Herzogenaurach anzukommen.
Über seine aktuelle Gefühlswelt sagte er: „Ich kann es so richtig gar nicht beschreiben. Am Mittwoch war ich mit meiner Frau in Dortmund, wir wollten gerade frühstücken. Dann hab ich einen Anruf von Julian bekommen. Ich habe direkt Ja gesagt, ich habe da Bock drauf. Ich habe zehn Tage lang gar nichts gemacht, aber war trotzdem direkt bereit. Ich habe ehrlicherweise auch nicht erwartet, dass ich eingewechselt werde am Freitag. Das ist eine krasse Story – und dann mache ich auch noch das Tor. Das passiert ja auch nicht so oft. Es ist unbeschreiblich.“
Can berichtet über kurioses Nagelsmann-Telefonat
Die Kommunikation mit Bundestrainer Julian Nagelsmann verlief demnach alles andere als unkompliziert, wie Can berichtete. Der 30-Jährige über das Telefonat: „Am Mittwoch, also vor vier Tagen hatte ich zum ersten Mal Kontakt zum Bundestrainer. Er hat mich angerufen – den ersten Anruf habe ich verpasst. Dann hat er mir eine WhatsApp-Nachricht geschrieben, ich solle zurückrufen. Dann habe ich ihn nicht erreicht, dann rief er wieder zurück. Alles innerhalb von fünf Minuten. Er hat mich gefragt, ob ich bereit bin. Klar.“
Wenngleich Can erst seit Kurzem im DFB-Team angekommen ist, sagt er schon jetzt über die Stimmung innerhalb der Mannschaft: „Es herrscht eine sehr gute Energie in der Mannschaft. Diese Energie holst du immer mit Erfolgserlebnissen, das ist menschlich. Die Mannschaft ist jetzt zwei Wochen zusammen, es herrscht eine gute Stimmung. So war es auch beim Spiel gegen Schottland. Über allem steht immer die Mannschaft, so wollen wir das leben. Es muss im Fußball immer so sein, dass ein Anspruch ist, spielen zu wollen. Und wenn wir nicht spielen, sind wir für die Mannschaft da.“
Am kommenden Sonntag spielt die deutsche Nationalmannschaft in Cans Heimat Frankfurt. Dass der Mittelfeldspieler sich durchaus Hoffnungen auf Einsatzzeiten machen darf, zeigte das Eröffnungsspiel gegen Schottland deutlich.