Top-Talent Uzun entscheidet sich gegen Deutschland
Mit Can Uzun verliert der DFB ein weiteres Riesentalent an die Türkei. Der Mittelfeldspieler vom 1. FC Nürnberg lässt sich nicht einmal von Rudi Völler überreden und hat nun einen großen Traum.
Sportdirektor Rudi Völler hatte die Personalie zur Chefsache gemacht. Doch es nützte alles nichts, der DFB hat eine Absage kassiert.
Top-Talent Can Uzun vom 1. FC Nürnberg hat sich für die türkische Nationalmannschaft entschieden. Am Montagmorgen informierte der 18-Jährige beide Verbände über seinen Entschluss. Das teilte der gebürtige Regensburger bei Sky mit.
„Ich habe auf mein Herz gehört. So eine Entscheidung ist keine Karriereentscheidung wie bei einem Vereinswechsel, sondern eine Herzensentscheidung. Die Nationalmannschaft muss man fühlen und hier haben mein Herz und mein Bauch gesagt, dass die Türkei die richtige Wahl für mich ist“, erklärte Uzun.
Der offensive Mittelfeldspieler gehört zu den Shooting Stars der aktuellen Zweitligasaison. In 21 Spielen für den Club gelangen ihm bereits zwölf Treffer. Nach dem früheren Bayern-Talent Kenan Yildiz (Juventus Turin) ist es das nächste Juwel, das sich gegen den DFB und für die Türkei entschied.
Für die türkische U17-Nationalmannschaft hat Uzun bereits zwölf Spiele absolviert. Nun entschied er sich endgültig für das Land seiner Wurzeln. Für ihn sei es eine „Entscheidung, die sich für mich sehr gut und absolut richtig anfühlt.“
„Ich habe keine taktischen Überlegungen getroffen, mit welcher Nationalmannschaft ich möglicherweise größere Chancen auf Titel habe oder ich bessere Werbedeals bekomme“, stellte er klar.
Uzun schwärmt von Völler
Über Völler, der persönlich bei Uzun Hause in Nürnberg vorstellig wurde, war Uzun voll des Lobes: „Rudi Völler war unglaublich nett und respektvoll und hat mir auch gesagt, dass ich auf mein Herz hören soll und keiner böse sein wird, wenn die Entscheidung dann nicht für Deutschland ausfällt. Das tat gut zu hören. Es wurde kein Druck gemacht, es war ehrlich, offen und sehr respektvoll.“
Die Bemühungen des DFB waren jedoch vergeblich. Zeitgleich kämpfte auch der frühere Bayern-Spieler, Hamit Altintop, Vorstandsmitglied im türkischen Fußballverband, um Uzun.
Und war letztlich erfolgreich.
Uzun träumt nun von der EM 2024 in seinem Geburtsland. Mit weiterhin starken Leistungen in Nürnberg will er sich für den türkischen EM-Kader empfehlen: „Schon als Kind habe ich davon geträumt, eine EM und natürlich auch eine WM zu spielen.“
Die Türkei trifft in ihrer Vorrundengruppe auf Portugal, Tschechien und den Playoff-Sieger aus Georgien/Griechenland/Kasachstan/Luxemburg.