Serbien bei der EM 2024: Die Weißen Adler im Teamcheck
Vorhang auf für Serbien. Erstmals nimmt das Land an einer Fußball-Europameisterschaft teil. Serbische Profis gingen bei einer EM jedoch schon häufiger an den Start. Als der heutige selbstständige Staat noch Teilrepublik Jugoslawiens war, zeigten auch Fußballer aus Serbien im Rahmen der EURO ihr Können. Wie weit Serbien bei seiner EM-Premiere kommen kann, zeigt der Teamcheck.
Serbien bei der EM 2024: So lief die Qualifikation
Serbien qualifizierte sich als Tabellenzweiter hinter den starken Ungarn für die EURO 2024. Im direkten Vergleich mit dem Gruppensieger zogen die Südosteuropäer zweimal mit 1:2 den Kürzeren. Mit Montenegro, Litauen und Bulgarien zählten die übrigen Vorrundengegner aber nicht zu den Top-Teams in Europa.
Serbien bei der EM 2024: Die Stars
Dušan Vlahović:
Der 24 Jahre alte Stürmer von Juventus Turin ist eindeutig der Star der serbischen Auswahl. Auch in dieser Saison erzielt Vlahović Tore wie am Fließband. Mit seinem explosiven Antritt und einer guten Endgeschwindigkeit ist er in der Lage, gegnerische Abwehrreihen zu überlaufen. Mit seinem starken linken Fuß ist er auch in der Nationalmannschaft für Treffer gut.
Dušan Tadić:
Mit mehr als 100 Länderspielen ist der 35 Jahre alte Routinier schon fast eine Legende des serbischen Fußballs. Im Jahre 2008 absolvierte der heutige Rekordnationalspieler Serbiens seinen ersten Einsatz für die A-Nationalmannschaft. Der schnelle und torgefährliche Offensivspieler lief viele Jahre für den FC Southampton und Ajax Amsterdam auf. Seit Sommer 2023 steht Tadić bei Fenerbahce Istanbul unter Vertrag.
Aleksandar Mitrović:
Mitrović ist der Rekordtorschütze der serbischen Nationalelf. Mit Vlahović streitet sich der 29-Jährige um den Platz im Sturmzentrum. Von 2015 bis 2023 spielte er in England für Newcastle United und den FC Fulham. Dann folgte er dem Lockruf der Saudi Pro League und wechselte zu Al-Hilal. Auch dort netzt Mitrović regelmäßig ein.
Serbien bei der EM 2024: Die Stärken
In der Offensive wartet Serbien mit Spielern der Extra-Klasse auf. Ob Dušan Vlahović, Dušan Tadić, Aleksandar Mitrović oder auch die Ex-Frankfurter Luka Jović und Filip Kostić, die „Weißen Adler“ können jede gegnerische Defensive in arge Schwierigkeiten bringen. Mit dem gebürtigen Berliner Lazar Samardžić bringt sich die nächste Generation bereits in Stellung. Trotz der eher durchwachsenen Qualifikation ist Serbien in der Lage, mit spektakulärem Angriffsfußball zu begeistern.
Serbien bei der EM 2024: Die Schwächen
Trotz der prominent besetzten Offensive scheitert die serbische Elf gelegentlich an ihrer Chancenverwertung. Gerade bei den beiden 1:2-Niederlagen in der EM-Qualifikation gegen Ungarn ließen die Südosteuropäer reihenweise gute Torgelegenheiten aus. Die Defensive dürfte gegen namhafte Gegner ihre Probleme bekommen. In diesem Mannschaftsteil fehlen Serbien Spieler von europäischem Top-Niveau.
Serbien bei der EM 2024: Der Trainer
Dragan Stojković:
Der 59 Jahre alte Stojković übernahm das Amt als Nationaltrainer Serbiens im März 2021. Er führte die „Weißen Adler“ zur WM 2022 in Katar, schied dort aber als Gruppenletzter mit lediglich einem Punkt sang- und klanglos aus. Stojković zählte während seiner Zeit als Aktiver zu den klassischen Spielmachern und nahm für Jugoslawien an der WM 1990 und EM 2000 teil.
Serbien bei der EM 2024: Die größten Erfolge
WM:
Vorrunde (2010, 2018, 2022)
EM:
keine Teilnahme
Dreimal gelang Serbien die Qualifikation zu einer Fußball-Weltmeisterschaft. Dreimal scheiterte Serbien in der Gruppenphase. Obwohl 2010 der spätere WM-Dritte Deutschland mit 1:0 bezwungen wurde, schieden die Südosteuropäer als Letzter aus.
Serbien bei der EM 2024: Das Abschneiden bei den letzten Turnieren
EM 2012: nicht qualifiziert
WM 2014: nicht qualifiziert
EM 2016: nicht qualifiziert
WM 2018: Vorrunde
EM 2020: nicht qualifiziert
WM 2022: Vorrunde
Beim fünften Anlauf hat es Serbien geschafft. Viermal scheiterten die „Weißen Adler“ bereits in der Qualifikation zu einer Europameisterschaft. 2024 in Deutschland möchte die serbische Auswahl erstmals bei einem großen Turnier die Vorrunde überstehen. Ob sie aber in die Fußstapfen Jugoslawiens treten kann, das 1960 und 1968 jeweils im EM-Finale stand (und verlor), darf bezweifelt werden.
Serbien bei der EM 2024: Prognose
In einer Vorrundengruppe mit England, Dänemark und Slowenien dürfte Serbien durchaus Chancen haben, in die K.-o.-Phase einzuziehen. Da auch die vier besten Gruppendritten weiterkommen, könnten sich die „Weißen Adler“ im Achtelfinale wiederfinden. In der Runde der besten 16 könnte es für die serbische Auswahl aufgrund der starken Gegner allerdings schwierig werden.