Slowenien bei der EM 2024: Die Drachen im Teamcheck
Riesig ist die Freude in Slowenien. Endlich nimmt das Land aus dem ehemaligen Jugoslawien mal wieder an einem großen Turnier teil. Zuletzt gelang dies den „Drachen“ (Zmajceki) im Jahre 2010, als sie bei der Weltmeisterschaft in Südafrika an den Start gingen. Ob dabei zu sein, alles ist, was die slowenische Nationalmannschaft bei der EURO 2024 erreichen kann, zeigt der Teamcheck.
Slowenien bei der EM 2024: So lief die Qualifikation
Punktgleich mit Dänemark qualifizierte sich Slowenien als Tabellenzweiter für die EM 2024. Die Auswahl kassierte lediglich zwei Niederlagen, gewann aber sieben Partien. Finnland und Kasachstan lagen nach zehn Begegnungen mit vier Punkten zurück. Nordirland und San Marino spielten in der Gruppe keine Rolle.
Slowenien bei der EM 2024: Die Stars
Jan Oblak:
Seit 2014 hütet der mittlerweile 31 Jahre alte Oblak das Tor von Atlético Madrid. Zwei Jahre zuvor absolvierte er sein erstes A-Länderspiel für die Mitteleuropäer. Oblak zählt zu den besten Keepern Europas. Ihn zeichnen Fangsicherheit und Top-Reflexe aus. Lediglich beim kontrollierten Spielaufbau hat er manchmal seine Probleme.
Benjamin Šeško:
Mit seiner Körpergröße von 1,95 Meter ist Šeško kaum zu übersehen. Doch der 20 Jahre alte Mittelstürmer von RB Leipzig beeindruckt nicht nur mit seinem Gardemaß, sondern auch mit seinen fußballerischen Fähigkeiten. Šeško charakterisiert sich selbst als „kompletten Stürmer“ – und dürfte damit recht haben. Ihn zeichnen nicht nur Kopfballstärke und Torinstinkt aus, sondern auch eine Top-Speed jenseits der Marke von 35 km/h.
Jaka Bijol:
Der 25 Jahre alte Innenverteidiger hält die slowenische Abwehr zusammen. Bei Serie-A-Klub Udinese Calcio ist Bijol Stammkraft. In der Saison 2020/21 lief er auf Leihbasis für Hannover 96 in der 2. Bundesliga auf – ohne jedoch nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. Der 1,90-Meter-Mann ist vielseitig einsetzbar und auch eine Option für das defensive Mittelfeld.
Slowenien bei der EM 2024: Die Stärken
Slowenien steht in der Defensive recht sicher. Oblak im Tor ist ein starker und erfahrener Rückhalt, der schon so manchen Erfolg für sein Land festgehalten hat. In der Qualifikation für die EM 2024 erhielten die „Drachen“ im Durchschnitt lediglich 0,9 Gegentreffer pro Partie.
Slowenien bei der EM 2024: Die Schwächen
Außer Leipzigs Šeško hat Sloweniens Offensivabteilung nur wenige Spieler von Top-Niveau. Andraž Šporar weist bei Panathinaikos Athen keine überragende Torquote auf. Kaum ein Slowene spielt für einen europäischen Spitzenverein. Einige stehen sogar bei Zweitligisten unter Vertrag, etwa Jasmin Kurtić (FC Südtirol) oder Petar Stojanović (Sampdoria Genua).
Slowenien bei der EM 2024: Der Trainer
Matjaž Kek:
Kek übt bereits zum zweiten Mal das Amt des slowenischen Nationaltrainers aus. Von 2007 bis 2011 stand er bereits in der Verantwortung, nahm nach der verpassten Qualifikation zur EM 2012 aber seinen Hut. Seit 2018 ist er erneut als Chef-Coach der „Drachen“ tätig. 2024 darf er nun doch zu einer Europameisterschaft fahren. Der heute 62 Jahre alte Chef-Coach gewann mit NK Maribor zweimal (2000, 2003) die Meisterschaft in Slowenien. Mit HNK Rijeka holte er 2014 den Pokalsieg in Kroatien sowie 2017 das Double aus Meisterschaft und Pokal.
Slowenien bei der EM 2024: Die größten Erfolge
WM:
Vorrunde (2002, 2010)
EM:
Vorrunde (2000)
In den 00er-Jahren dieses Jahrtausends qualifizierte sich Slowenien dreimal für ein großes Turnier. Für ein Land mit rund zwei Millionen Einwohners ein großer Erfolg. Die Vorrunde überstanden die „Zmajceki“ jedoch nie.
Slowenien bei der EM 2024: Das Abschneiden bei den letzten Turnieren
EM 2012: nicht qualifiziert
WM 2014: nicht qualifiziert
EM 2016: nicht qualifiziert
WM 2018: nicht qualifiziert
EM 2020: nicht qualifiziert
WM 2022: nicht qualifiziert
Slowenien musste eine lange Durststrecke überwinden. Vierzehn Jahre lang scheiterten die Mitteleuropäer regelmäßig in der Qualifikation. Entsprechend laut fiel der Jubel in der Heimat aus, als die Teilnahme an der EURO 2024 feststand.
Slowenien bei der EM 2024: Prognose
Für Slowenien ist allein die Qualifikation bereits ein großer Erfolg. Es bestehen minimale Chancen auf den Einzug in das Achtelfinale – mehr aber auch nicht. In einer Gruppe mit Dänemark, Serbien und England sind die „Drachen“ lediglich Außenseiter. Dem Kader fehlt es in der Breite an der erforderlichen Qualität, um bei dem Turnier eine größere Rolle zu spielen.