Insgesamt 14 deutsche Städte und damit auch Stadien hatten sich ursprünglich für die Ausrichtung der EM 2024 beworben. Letztendlich hat sich der Deutsche Fussball-Bund auf zehn EM 2024 Stadien festgelegt. Die deutschen Fussball-Stadien gehören zweifelsfrei zu den modernsten und größten in ganz Europa, neun der zehn EM 2024 Stadien kamen bereits bei der Fussball-Weltmeisterschaft 2006 zum Einsatz. Anders als bei vielen EM-Turnieren in der Vergangenheit wird es 2024 keinen Neubau geben. Dennoch hat der DFB bereits unmittelbar nach der Vergabe des Turniers angekündigt, dass man bis zum Start des EURO 2024 dennoch in die Stadien investieren möchte um Modernisierungsmaßnahmen durchzuführen. Diese dienen jedoch primär dazu um die Sicherheit und den Komfort zu erhöhen und nicht die jeweiligen Kapazitäten.
Die folgenden zehn Spielstätten sind die offiziellen EM 2024 Stadien. Im Vergleich zur Heim-WM 2006 sind Hannover, Kaiserslautern und Nürnberg keine Austragungsorte mehr – dafür ist Düsseldorf neu dazu.
Das Olympiastadion in Berlin ist das größte Stadion der EM 2024 und hat eine Kapazität von rd. 74.500 Fans. Das Stadion in der Hauptstadt ist zugleich die Heimspielstätte des Bundesligisten Hertha BSC. Der VIP-Bereich umfasst 52 Logen. Hinzu kommen drei Executive Clubs, 13 Skyboxen, sowie den Coubertinsaal und die Ehrenhalle. 155 Doppel-Fluchtlichtscheinwerfer und Tausende von Leuchten sorgen für beste Sicht – auch bei Dunkelheit.
Das Berliner Olympiastadion hat eine lange Sport- und Fussball-Tradition. Es war unter anderem Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 1936 und Spielort der WM 1974 und 2006 sowie des Finales der Champions League 2015. Seit 1985 ist das Olympiastadion Spielort des DFB-Pokalfinales. Die letzte Komplettsanierung erfolgte vor der WM 2006.
Die Allianz Arena in München fasst knapp 70.000 Zuschauer und ist damit nach dem Berliner Olympiastadion die zweitgrößte EM-Arena. Die Arena ist die Heimspielstätte vom deutschen Rekordmeister FC Bayern München und gehört zu den modernsten Stadien in Deutschland. München ist bereits bei der EM 2020 Co-Gastgeber, insgesamt drei Gruppenspiele und ein Viertelfinale werden in der bayerischen Landeshauptstadt stattfinden. Auch bei der WM 2006 kam die Allianz Arena zum Einsatz, in München fand unter anderem das Eröffnungsspiel zwischen Deutschland und Costa Rica statt. Auch 1974 war München bereits ein WM-Spielort, damals jedoch noch mit dem alt-ehrwürdigen Olympiastadion.
Der Dortmunder Signal Iduna Park ist das größte Bundesliga Stadion mit rd. 81.000 Plätzen. Zu internationalen Spielen passen jedoch „nur“ knapp 66.000 Zuschauer in die Heimstätte von Borussia Dortmund. Auch wenn das Stadion in Sachen Kapazität nicht an die Arenen in Berlin und München ran kommt, so ist es stimmungstechnisch sicherlich die Nr. 1 in Deutschland. Bei den Heim-Weltmeisterschaften 1974 und 2006 fanden hier wichtige Spiele statt. So kam es 2006 unter anderem zum Halbfinale zwischen Deutschland und Italien.
Nur wenige Kilometer von Dortmund entfernt befindet sich die Veltins-Arena. Das Stadion in Gelsenkirchen fasst rd. 55.000 Zuschauer und ist die Heimspielstätte vom FC Schalke 04. Gelsenkirchen zählt zu den sechs Städten, die bei allen drei großen Fussball-Turnieren in Deutschland als Spielort ausgewählt wurden. 2004 war die Arena zu dem Gastgeber für das UEFA Champions League-Finale. Ähnlich wie in Dortmund ist auch die Atmosphäre in Gelsenkirchen stets packend. Auch die deutsche Nationalmannschaft bestreitet regelmäßig in der Veltins Arena Länderspiele.
Die Mercedes-Benz Arena in Stuttgart ist neben München das einzige Stadion im südlichen Teil Deutschlands. Die Heimstätte des Bundesligisten VfB Stuttgart überzeugte den DFB mit einer guter Mobilität und einem modernen Stadion. Knapp 55.000 Zuschauer fasst die Arena bei internationalen Spielen. 2006 wurde in Stuttgart mehrere WM-Spiele ausgetragen, unter anderem auch das Spiel um Platz 3 zwischen Deutschland und Portugal. In den vergangenen Jahren wurde die Arena kontinuierlich modernisiert und ist mittlerweile ein reines Fussball-Stadion.
Auch wenn es in den vergangenen Jahren nicht immer Spitzenfussball in Hamburg zu sehen gab, gehört das Volksparkstadion dennoch zu den bekanntesten Fussball-Arenen in Deutschland. Knapp 52.000 Menschen finden dort einen Platz. Der Volkspark ist die Heimspielstätte des Hamburger SV. Die Hanseaten war schon bei der EM 1988 und der WM 1974 Schauplatz von Turnierspielen. Auch 2006 fanden insgesamt fünf WM-Spiele an der Elbe statt. Hamburg ist der einzige nördliche EM-Spielort. Die letzten Renovierungsmaßnahmen fanden Ende der 90er Jahre statt, es ist durchaus möglich, dass das Volksparkstadion zur EM 2024 nochmals leicht modernisiert wird.
Neben Dortmund, Gelsenkirchen und Köln ist die Merkur Spiel-Arena in Düsseldorf das vierte Stadien aus Nordrhein-Westfalen. Die Heimstätte von Fortuna Düsseldorf hat eine Kapazität von rd. 52.000 Zuschauern und kam als einziges der zehn EM 2024 Stadien nicht bei der WM 2006 zum Einsatz. Dafür rollte schon bei der WM 1974 und der EM 1988 der Ball in Düsseldorf. Nach fast 40 Jahren feiert Düsseldorf damit ein Comeback auf der ganz großen internationalen Fussball-Bühne. Die Multifunktionsarena hat, ähnlich wie die Veltins-Arena, ein verschließbares Dach.
Als Heimatstadt des DFB war Frankfurt schon im Vorfeld der deutschen EM-Bewerbung einer der Top-Favoriten gewesen. Bereits 1974 und 2006 wurden in Frankfurt internationale Top-Spiele bei den jeweiligen Weltmeisterschaften ausgetragen. Zur Heim-WM Mitte der 2000er Jahre wurde die Arena modernisiert. Die Heimstätte von Eintracht Frankfurt fasst rd. 48.000 Zuschauern und ist allein aufgrund seiner Lage und und verkehrstechnischen Anbindung an den internationalen Flughafen ein absoluter Traum-Standort für die EM 2024.
Auch wenn der 1. FC Köln in den vergangenen Jahren immer wieder zwischen der 1. und 2. Bundesliga hin und her wandert, gehört die Heimspielstätte des FC, das Rheinenergiestadion, zu den stimmungsvollsten Fussball-Stadien in ganz Deutschland. Knapp 47.000 Zuschauer passen in die Arena, die bereits 2006 als Spielstätte für die WM 2006 diente. Mit ihren vier leuchtenden Stahltürmen ist die Arena zu einem echten Wahrzeichen der Stadt Köln geworden. Das Stadion wurde 2004 eröffnet und wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zur EM 2024 nochmals modernisiert.
Die Red Bull Arena ist mit einer Kapazität für rd. 43.000 Zuschauern das kleinste EM 2024 Stadien. Zur WM 2006 wurde das Stadion, welches damals noch Zenteralstadion hieß, komplett neu gebaut. Durch den Bundesligisten RB Leipzig findet dort zudem auch wieder regelmäßig Erstligaspiele und Partien im Europapokal statt. Allein politisch betrachtet spielt die Red Bull Arena in Leipzig eine tragende Rolle, denn es ist faktisch das einzige EM 2024 Stadion in Ost-Deutschland. RB Leipzig hat in der jüngeren Vergangenheit bereits angekündigt die Arena zu modernisieren un die Zuschauerkapazität zu erweitern.
Stadt | Stadion | Kapazität (int. Spiele) |
Berlin | Olympiastadion | 74.475 Sitzplätze |
Dortmund | Signal Iduna Park | 65.851 Sitzplätze |
Düsseldorf | Merkur Spiel-Arena | 51.500 Sitzplätze |
Frankfurt a. M. | Commerzbank-Arena | 48.000 Sitzplätze |
Gelsenkirchen | Veltins-Arena | 54.740 Sitzplätze |
Hamburg | Volksparkstadion | 51.500 Sitzplätze |
Köln | Rheinenergiestadion | 46.195 Sitzplätze |
Leipzig | Red Bull Arena | 42.959 Sitzplätze |
München | Allianz Arena | 70.000 Sitzplätze |
Stuttgart | Mercedes-Benz-Arena | 54.812 Sitzplätze |