Nagelsmann über Motivation der Spieler: „Werde sie loslassen“
Bei der deutschen Nationalmannschaft steigt die Aufregung vor dem Eröffnungsspiel gegen Schottland. Julian Nagelsmann und sein Team haben die große Aufgabe, die Erwartungen der deutschen Fans zu erfüllen und erfolgreich in das Turnier zu starten. Wie groß ist der Druck also wirklich für das DFB-Team? Julian Nagelsmann wollte diesen Faktor auf der Pressekonferenz nicht kleinreden.
Für Julian Nagelsmann ist die Europameisterschaft in Deutschland das erste große Turnier als Bundestrainer. Zwar hat der 36-Jährige in Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League schon zahlreiche Erfahrungen gesammelt. So eine Heim-EM hat dennoch eine ganz eigene Dynamik, wie Nagelsmann selbst auch erkannte: „Der größte Unterschied zu einem großen Champions-League-Spiel ist, dass bei diesem Turnier alle Spiele zuhause sind. Wir wollen ein gutes Turnier spielen und versuchen, alle Fans auf unsere Seite zu ziehen“, sagte er auf der Pressekonferenz vor dem Schottland-Spiel.
Auch für seine Mannschaft ist dies daher eine ganz besondere Situation. Über die Erwartungen an das DFB-Team sagte er: „Es ist ganz normal, dass man vor einem so großen Turnier Druck verspürt. Am Ende ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass dieser Druck ein Privileg ist. Wir genießen, was wir auf dem Platz machen.“
Nagelsmann: „Wenn man liebt, was man tut…“
Schließlich wurde der Bundestrainer gar philosophisch, als er zur aktuellen Situation seiner Spieler ausführte: „Unsere Spieler haben ja mal angefangen, Fußball zu spielen, weil sie das lieben. Und wenn man liebt, was man tut, dann ist das gut.“ Jedoch machte Nagelsmann zur Motivation seiner Spieler in dem Zuge auch deutlich: „Die sind heiß, die haben Hunger. Noch habe ich sie an der Leine, aber morgen werde ich sie loslassen.“
Einer, der den Deutschen in solch großen Spielen guttun kann, ist Toni Kroos. Über den Denker und Lenker seiner Mannschaft sagte Nagelsmann: „Er ist ein sehr erfahrener Spieler und sehr wichtig für uns. Vor allem für die jüngeren Spieler. Er hat sechsmal die Champions League gewonnen. Wann die Idee aufkam, ihn zurückzuholen, weiß ich nicht genau. Das war irgendwann im November. Es hat dann eine Weile gedauert, bis ich ihn überzeugen konnte.“
Toni Kroos stand für die Nationalmannschaft bisher 109 Mal auf dem Platz, bereits bei der WM 2010 war der 34-Jährige Teil des deutschen Kaders. Beim Eröffnungsspiel morgen soll er als Ruhepol und Sicherheitsfaktor das Spiel der DFB-Elf lenken. Kroos wird im Mittelfeldzentrum neben Robert Andrich auflaufen.