Bei den Bayern wieder im Mittelfeld: Wird Kimmich der Kroos-Nachfolger?
Joshua Kimmich nimmt beim FC Bayern aktuell seine neue, alte Rolle ein und wird unter Vincent Kompany wieder im Mittelfeld eingesetzt. Möglicherweise könnte die Entscheidung des Belgiers auch Auswirkungen auf die deutsche Nationalmannschaft haben, schließlich sucht Julian Nagelsmann noch nach einem Nachfolger für Toni Kroos. Die Rechtsverteidiger-Position könnte er ebenfalls adäquat ersetzen.
Schwerwiegende Veränderungen beim FC Bayern haben traditionell nicht selten auch Auswirkungen auf die Nationalelf. Und da Julian Nagelsmann nach den Abgängen von Toni Kroos und Thomas Müller einen Mini-Umbruch im DFB-Team forcieren muss, könnte Vincent Kompanys Entscheidung, bei den Münchnern Joshua Kimmich im Mittelfeld einzusetzen, auch bei der deutschen Nationalmannschaft für neue Strukturen sorgen.
Denn gerade die Nachbesetzung von Kroos wurde nach den beeindruckenden Leistungen des Weltmeisters von 2014 bei der EM als besonders schwierig erachtet. Zudem war der 114-malige Nationalspieler auch als Charakter für die Mannschaft von Julian Nagelsmann von enormer Bedeutung. Große Fußstapfen also – in die Kimmich nun treten darf?
Kroos-Nachfolge: Kimmich bringt das perfekte Spielerprofil mit
Im Pokalspiel gegen Ulm, wo die Bayern mit einem 4:0 souverän in die nächste Runde eingezogen sind, zeigte Kimmich bereits in Ansätzen, dass er nach wie vor die Qualitäten hat, um der Dreh- und Angelpunkt eines offensiv versierten Teams im Zentrum zu sein. Die nächsten Wochen werden noch klarere Einblicke geben, wie stark der 29-Jährige diese Rolle ausführen kann.
Klar ist aber: Genau so einen Spieler benötigt Julian Nagelsmann – und die Alternativen sind noch nicht so weit wie Kimmich. Da wäre zum einen Aleksandar Pavlovic, der mit lediglich einem Länderspiel nicht direkt die Kroos-Rolle einnehmen kann. Zum anderen käme laut dem Bundestrainer Angelo Stiller infrage.
Der VfB-Star hat für das DFB-Team allerdings noch keine Partie absolviert – auch für ihn käme solch eine tragende Position wohl zu früh. Die dritte Alternative ist der 33-jährige Pascal Groß. Er bringt deutlich mehr Erfahrung mit und ist auch ein fester Bestandteil des Nagelsmann-Kaders, dem Neuzugang des BVB fehlen aber die spielerischen Qualitäten, um ein Spiel völlig an sich zu reißen, so wie Kroos es tat.
Joshua Kimmich hingegen bringt all das mit: Er ist ein erfahrener Spieler der deutschen Nationalmannschaft im perfekten Alter und mit dem optimalen Spielerprofil. Der 91-malige Nationalspieler kommuniziert auf dem Platz viel, was auf dieser Position nicht von unbedeutsamer Relevanz ist. Vor allem in den kommenden Nations-League-Testspielen könnte Nagelsmann seinen einstigen Bayern-Schützling dort testen.
Als Rechtsverteidiger: Henrichs könnte Kimmich beerben
Und auch für die Rechtsverteidiger-Position hätte der Bundestrainer bereits in der Theorie eine Lösung parat: Sie hört auf den Namen Benjamin Henrichs. Der 27-Jährige spielt ebenfalls seit geraumer Zeit eine Rolle in den Plänen von Nagelsmann und konnte stets positiv auf sich aufmerksam machen, wenn er Einsatzzeiten erhielt.
Henrichs bringt das Tempo und die Dynamik für die Position mit und kann, ebenso wie Mittelstädt und Raum auf links, das Ballbesitz-Spiel der Nationalelf mit seinen spielstarken Anlagen beleben.
Kimmich könnte sich währenddessen im Zentrum voll und ganz auf das Spiel mit Ball fokussieren, da er mit Robert Andrich einen „Zerstörer“ neben sich haben wird. Er könnte daher auch im DFB-Team genau die Position besetzen, auf der er sich so richtig wohlfühlt. Fraglich ist dennoch, ob Nagelsmann das „Go“ geben wird.
Zuletzt sah der DFB-Coach Kimmich auf der Rechtsverteidiger-Position und nannte andere Namen mit Blick auf die Kroos-Nachfolge. Möglicherweise könnte aber der Schachzug von Vincent Kompany auch beim 37-jährige Nagelsmann eine Wirkung erzeugen.