Diese Stars sind in Form: Die DFB-Gewinner der Gruppenphase
Die deutsche Nationalmannschaft befindet sich in der Vorbereitung auf das Achtelfinalspiel gegen Dänemark. Nach dem Abschluss der Gruppenphase lässt sich nun das Zwischenfazit ziehen: Ein großer Teil der DFB-Stars ist in bestechender Verfassung. Wir blicken daher auf die fünf absoluten Gewinner der Gruppenphase.
In den drei Gruppenspielen wählte Julian Nagelsmann stets dieselbe Startaufstellung, beim Spiel gegen Dänemark muss der Bundestrainer jedoch erstmals eine Änderung vornehmen. Aufgrund der Gelbsperre von Jonathan Tah ist der 36-Jährige gezwungen, etwas an der Startelf zu ändern, auch Antonio Rüdiger könnte ausfallen.
In der Gruppenphase der Heim-Europameisterschaft wussten aber nicht nur Spieler aus der Startelf zu überzeugen. In den Fokus haben sich auch DFB-Stars von der Bank gespielt. Wir blicken auf die fünf Profis, die als Gewinner aus den drei Spielen gehen.
Manuel Neuer
Hinten angefangen, kann der Name Manuel Neuer bei den Gewinnern der Gruppenphase des DFB-Teams nur genannt werden. Noch vor dem Turnier gab es zahlreiche Diskussionen rund um den fünfmaligen Welttorhüter, Julian Nagelsmann stärkte ihm jedoch stets den Rücken. In der ersten Partie gab es für Neuer wenig zu tun, in Partie zwei und drei zeigte sich der einstige DFB-Kapitän dann aber in Weltklasse-Verfassung.
Gegen Ungarn bewahrte er das deutsche Team bereits nach wenigen Sekunden vor einem 0:1 – Neuer machte schnell deutlich, dass er voll und ganz da ist. Es folgten herausragende Paraden, so gleich zweimal bei stark getretenen Freistößen von Dominik Szoboszlai. Auch im Spielaufbau zeigte sich Neuer wieder wach und glänzte mit seiner Spielintelligenz.
Die Ausrutscher mit den Bayern gegen Hoffenheim und anschließend gegen die Ukraine mit Deutschland schienen mit dem 122-maligen Nationalspieler wenig gemacht zu haben.
Und auch gegen die Schweiz machte Neuer einmal mehr deutlich, zu was er in der Lage ist, wenn er sein Top-Level erreicht. In der 88. Minute rettete er die DFB-Elf sogar noch vor der Vorentscheidung – der Gruppensieg ging schlussendlich auch zu großen Teilen auf die Kappe der deutschen Nummer eins. Alles in allem eine bärenstarke Gruppenphase von Neuer, der nochmal unterstrich, dass man ihn so schnell nicht abschreiben sollte.
Ilkay Gündogan
Von einem Routinier zum nächsten: Ilkay Gündogan stand vor dem Turnier vermutlich ebenso stark in der Kritik wie Manuel Neuer – lieferte aber ebenfalls in voller Gänze ab. Der DFB-Kapitän spielte sich bereits beim 5:1-Kantersieg in die Herzen der deutschen Fans und wurde zum Dreh und Angelpunkt im Offensivspiel der Nationalelf.
Gegen Ungarn belohnte sich der 33-Jährige dann noch mit einem Treffer, die vermeintlich fehlende Torgefahr wurde schnell zu einer Scheindebatte. Auch neben dem Platz merkte man Gündogan an, dass er sich der Wichtigkeit des Kapitänsamtes bewusst ist.
Vor Beginn des Turniers richtete er sich mit einem Brief an die deutschen Fans, stellte sich nach jeder Partie vor die Mikros und suchte dabei immer wieder den Kontakt zu den DFB-Anhängern. In der letzten Partie gegen die Schweiz hinterließ der Barca-Star dann einen eher blassen Eindruck, was sich in Frankfurt allerdings durch die ganze Mannschaft zog. Gündogan, der vor dem Turnier noch als „Wackel-Personalie“ deklariert wurde, wurde schlussendlich zu einem absoluten Stammspieler.
Jamal Musiala
Natürlich war schon vor Beginn des Turniers klar, dass Jamal Musiala ein absoluter Leistungsträger im DFB-Team sein würde. Wenn aber der Kapitän einen 21-Jährigen als „wichtigsten Spieler im Team“ huldigt, so hat der Bayern-Shootingstar dann nochmal ein ganz anderes Level erreicht.
Ein DFB-Auftritt ohne Musiala ist nach der Gruppenphase kaum noch vorstellbar. Der Rechtsfuß wirbelt im letzten Drittel in ganz unterschiedlichen Räumen, ist in Sachen Torabschluss nochmal deutlich stärker geworden und momentan in Top-Form.
Auch wegen dieser so starken Leistungen macht er es Julian Nagelsmann schwer, in den Spielen überhaupt Spieler von der Bank bringen zu können. Wichtig für Musiala: Körperlich scheint er seine Blessuren aus der vergangenen Saison überstanden zu haben. In der K.o.-Phase wird er daher erneut ein wichtiger Faktor für den Bundestrainer.
Niclas Füllkrug
Dass Niclas Füllkrug noch ohne Startelf-Einsatz im Turnier ist, ist nach seinen bisherigen Leistungen kaum zu glauben. Der 31-Jährige schlug bisher so sehr ein wie sein 110-km/h-Schuss gegen Schottland zum zwischenzeitlichen 4:0. Gegen Ungarn kam die Nummer neun der Nationalmannschaft bereits in der 58. Minute in die Partie und belebte das DFB-Spiel auf Anhieb.
Gegen die Schweiz belohnte er sich dann erneut und köpfte Deutschland zum Gruppensieg – spätestens jetzt kamen die WM-2006-Gefühle bei den deutschen Fans so richtig auf. Wobei Füllkrug bereits nach der Schottland-Partie das Sommermärchen ausrief.
Seine beeindruckende Verfassung bestätigen zudem die Statistiken des Mittelstürmers. Im Schnitt ist Niclas Füllkrug alle 50 Minuten an einem Tor des DFB-Teams beteiligt. Wenn wir also von Gewinnern der Gruppenphase sprechen, kommen wir an „Lücke“ gar nicht vorbei. Und täglich grüßt das Murmeltier: Natürlich darf sich Füllkrug für die kommende Partie erneut Hoffnungen auf einen Startelf-Einsatz machen.
Toni Kroos
Man könnte vermutlich täglich über die Spieler, Trainer, Legenden und Ex-Profis schreiben, die eine Lobeshymne auf Toni Kroos singen. Ob es José Mourinho, Julian Nagelsmann oder Jamal Musiala ist: Der 34-Jährige verzaubert die gesamte Fußballwelt. Und vor allem natürlich die Fans des Gastgeber-Landes.
Die Erwartungen an Kroos waren vor der EM enorm hoch, ganz offenbar hat das den Routinier aber nicht wirklich interessiert. Er nahm von Spiel eins die Rolle als Denker und Lenker des DFB-Teams ein. Kroos strahlt eine Ruhe aus, die der deutschen Nationalmannschaft in den vergangenen Jahren fehlte.
Wenn er auf dem Platz steht, verliert die Mannschaft von Julian Nagelsmann auch bei Rückständen nicht den Kopf. Kroos schreibt einzigartige Passquoten, der Spielaufbau läuft zwangsläufig über ihn, neben dem Platz nimmt er ebenfalls großen Einfluss auf das Team. Wenn wir von einer Achse in der deutschen Nationalmannschaft sprechen, fällt zwangsläufig der Name Toni Kroos.